Was
ist eine Balintgruppe?
Eine Balint-Gruppe besteht im Idealfall aus acht
bis zwölf Ärztinnen und Ärzten
(oder Mitglieder anderer Berufsgruppen), die sich
zusammenfinden, um über „Fälle“
(z.B. über Problempatienten aus der Praxis
oder Klinik zu diskutieren. Der Gruppenleiter
ist ein erfahrener Psychoanalytiker oder Psychotherapeut
und verfügt über entsprechende Erfahrung
in der Balint-Gruppenarbeit und in der Gruppendynamik.
Der Arzt und Psychoanalytiker Michael Balint
entwickelte diese Gruppenmethode zum Erkennen
und Verändern von Problemen in der Beziehung
zwischen Arzt und Patient. An den ersten Forschungsseminaren
nahmen praktische Ärzte teil. Heute greifen
Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen
auf diese Fortbildungsmethode und auch in der
studentischen Ausbildung hat die Balint-Gruppe
einen festen Platz bekommen.
Zur Erlangung der Facharztqualifikation „Arzt für
Psychiatrie und Psychotherapie" und „Arzt für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" oder
„Arzt für Allgemeinmedizin" sowie für die Zusatzbezeichnung
„(fachgebundene) Psychotherapie" ist die Teilnahme an einer
Balintgruppe obligat. Die Teilnahme an der psychosomatischen
Grundversorgung verlangt vom Kassenarzt reflektierte Erfahrungen
über die diagnostische und therapeutische Bedeutung der
Arzt-Patienten-Beziehung. Darüber hinaus steht die
Balintgruppenarbeit jedem an der Qualitätssicherung und der
Verbesserung der Arzt-Patientenbeziehung interessierten Arzt,
welcher Fachrichtung auch immer, als zentrales Instrument der
Qualitätssicherung und der eigenen Psychohygiene zur Verfügung.
Als Balintgruppenleiter der
deutschen Balintgesellschaft biete ich für
Ärzte aller Fachrichtungen eine Balintgruppe
zur fallorientierten Fort- und Weiterbildung durch
ein professionell supervidiertes interkollegiales
Gespräch an. Die aktuelle Balintgruppe
trifft sich mittwochs alle 14 Tage in
meinen Praxisräumen von 18:00 –19:30
Uhr. Die Teilnahme an dieser Balintgruppe
wird von der Landesärztekammer mit 3CME-Punkten(*)
zertifiziert.
(*) CME steht für Continuing Medical
Education oder mit einfachen Worten "kontinuierliche
medizinische Fortbildung". Diese Fortbildung
ist seit 01.01.2004 für alle Ärzte verpflichtend.
Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass der Fortbildungsnachweis
über das Ärztekammersystem erbracht
werden kann. Die Ärztekammern haben die Fortbildungspunkte
bzw. das Fortbildungszertifikat eingeführt.
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